Der Patalas Verlag wurde um 1850 vom Redakteur Heinrich Patalas gegründet. Er hatte im westpreußischen Bromberg die väterliche Druckerei übernommen und begonnen, neben Arbeiten im Kundenauftrag eine Unterhaltungszeitschrift für die gebildeten Stände herauszugeben. Etwa um 1870 wurden Druckerei und Verlag nach Posen verlegt. Schon davor war das Programm durch ein vierteljährlich erscheinendes Mitteilungsblatt für Jagd, Land- und Forstwirtschaft erweitert und eine Romanreihe (hauptsächlich Reise- und Abenteuererzählungen für jugendliche Leser) ins Leben gerufen worden. Vor 1885 übernahm der Sohn des Verlagsgründers, Friedrich Patalas, das Geschäft. Von ihm weiß man, dass er promoviert und eine Zeit lang in verschiedenen größeren Verlagen gearbeitet hat. Mit seinem eigenen Betrieb war er wirtschaftlich erfolgreich. Er unternahm ausgedehnte Reisen, war einige Monate in Italien und besuchte Ägypten und die deutschen Kolonien in Afrika. Seinen Briefen ist zu entnehmen, dass er sich dabei von einem Befürworter des Kolonialgedankens zu einem Kritiker desselben entwickelt hat. Er muss auch in Indonesien und Neuguinea gewesen sein, denn die Fiebererkrankung, an der er 1899 starb, soll er von dort mitgebracht haben. Nach seinem Tod wurde die Druckerei verkauft und der Verlag liquidiert. Genaueres ist nicht bekannt. Die Orte, an denen der Verlag ansässig war, gingen nach dem Ersten Weltkrieg an Polen, Produkte aus dem Hause Patalas sind in Bibliotheken oder im Antiquariatsbuchhandel nicht verfügbar. Es stimmt schon nachdenklich, dass von einem Buchproduzenten im Herzen Europas, der in einem halben Jahrhundert über eine Million Druckerzeugnisse unter das Volk gebracht hat, nichts mehr existiert.